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Aktuelles aus Quedlinburg: Fachwerkmuseum im Ständerbau: Fassadensanierung beginnt

Am Montag, 5. Mai 2025 hat die Fassadensanierung des Fachwerkmuseums im Ständerbau in der Wordgasse 3 in Quedlinburg mit dem Aufbau des Baugerüstes begonnen. Saniert werden soll die gesamte Fassade, der Kalkputz, alle Sichtflächen der Fachwerkhölzer sowie der Natursteinsockel. Im Zuge dieser Arbeiten soll auch der Teil des Schornsteins, der über das Dach hinausragt, saniert werden und Schäden an der Dachfläche bei Bedarf behoben werden. Vor Beginn der Maßnahme erfolgte eine Begutachtung und der Umfang der auszuführenden Sanierungsarbeiten wurde mit der Unteren Denkmalschutzbehörde und den Handwerkern vor Ort abgestimmt.
Der Hochständerbau aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts beherbergt das in seiner Art einzige Fachwerkmuseum Deutschlands. Bei einem Ständerbau umstellen aufrechtstehende Balken, die „Ständer“, den Hauskörper vom Sockel bzw. von der Grundschwelle bis zum Dach. Durch die Ständer hindurch sind Deckenbalken "geschossen", die das Haus in zwei Geschosse unterteilen. Zapfen mit Holzsplinten sichern gegen Zug- und Schubkräfte.
In dem denkmalgeschützten Fachwerkhaus wird über die Geschichte der Quedlinburger Fachwerkbaukunst vom 14. bis zum 19. Jahrhundert und über Restaurierungs- bzw. Rekonstruktionsmaßnahmen in der Welterbestadt Quedlinburg informiert. Anhand von Modellen wird die Stilentwicklung des Fachwerkbaus anschaulich erklärt.
Das Gebäude war bis 1968 bewohnt. Nach dem Umbau wurde ein Museum eingerichtet und 1976 eröffnet. Zuletzt wurde das Gebäude nach einem Brandanschlag im Jahr 1997 saniert. Bei der Sanierung wurde das gleichfalls denkmalgeschützte Nachbargebäudes Wordgasse 2 einbezogen.

Die aktuellen Arbeiten werden zu 80 Prozent gefördert. Das Fachwerkmuseum ist trotz der Arbeiten geöffnet: Täglich außer donnerstags von 10 bis 17 Uhr. Jährlich besuchen mehrere tausend Gäste dieses besondere Museum.