Äbtissin gesucht! - Werden Sie Teil der neuen Ausstellung im Schlossmuseum!
Auf dem Quedlinburger Stiftsberg entsteht derzeit ein neues Museum, das die Geschichte des Quedlinburger Stifts präsentieren wird. Eine groß angelegte Porträtgalerie der Äbtissinnen des freiweltlichen Damenstifts, sie leiteten das Stift von 936 bis 1802, stellt diese starken Frauen vor: 39 Äbtissinnen, eine Königin und eine Pröpstin.
Viele dieser Frauen haben Quedlinburg geprägt – doch aus der Zeit vor dem 16. Jahrhundert gibt es keine Gemälde. Nur Siegel, Münzen und Grabplatten geben Hinweise auf ihr Aussehen. „Wir möchten diese 27 Persönlichkeiten sichtbar machen. Dafür suchen wir Frauen im Alter von 15 bis 75 Jahren, die bereit sind, ihr Gesicht und ihre Ausstrahlung für ein professionell inszeniertes Porträt zu geben. Wir suchen keine Models, sondern Persönlichkeiten: Frauen mit Charakter, Erfahrung und mit einem Bezug zu unser Welterbestadt. Besonders freuen wir uns über Bewerbungen aus der Generation 50plus“, sagt Uta Siebrecht, Museumsleiterin.
Einsendeschluss ist Dienstag, 15. Juli 2025.
Bei dem professionellen Fotoshooting, voraussichtlich am 23. August, werden die Teilnehmerinnen fotografiert. Die Bilder werden anschließend digital bearbeitet, um die jeweilige Äbtissin realitätsnah darzustellen – inklusive historischer Kleidung und Kulisse. Die Teilnahme ist unentgeltlich. Die so entstandenen Bilder werden Teil der neuen Dauerausstellung, die den Bogen von der Geschichte in die Gegenwart spannt.
Alle Informationen zum Casting finden Sie online auf www.stiftsberg-quedlinburg.de.
Stiftsberg Quedlinburg – Geschichtlicher Hintergrund
936 starb König Heinrich I. Auf eigenen Wunsch wird er in seiner Lieblingspfalz Quedlinburg bestattet. An seiner Grablege auf dem Quedlinburger Stiftsberg gründete seine Witwe Mathilde gemeinsam mit ihrem Sohn Otto dem Großen ein Stift, das die Erinnerung an Heinrich I. pflegte. In den ersten Jahrzehnten nach seiner Gründung erhielt das Quedlinburger Damenstift zahlreiche Schenkungen, zu denen z. B. Soltau und Potsdam gehörten. Das Stift bestand von 936 bis 1802. Es wurde in diesem Zeitraum von 39 Äbtissinnen, einer Königin und einer Pröpstin geleitet. Das Reichsstift Quedlinburg war direkt dem Kaiser und dem Papst unterstellt. Die Äbtissinnen regierten über die Stadt und das Dorf Ditfurt. Der Quedlinburger Stiftsberg gilt als der Kern der Welterbestadt Quedlinburg, von dem aus sich im Mittelalter die Stadt entwickelte. Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg wurden 1994 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.
Im Frühjahr 2026 wird die neue Dauerausstellung im Schlossmuseum und der Stiftskirche St. Servatii eröffnen. Auf 2.300 Quadratmetern wird dort die Geschichte der starken Frauen, des Quedlinburger Stiftsberges und der Memoria König Heinrich I. präsentiert.