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Jugendbeiratswahl abgesagt

Die Wahl für den ersten Jugendbeirat der Welterbestadt Quedlinburg, dessen Gründung dieses Jahr vom Stadtrat beschlossen wurde, ist vorerst abgesagt.

Am 30.Oktober 2023 war Stichtag zur Einreichung von Wahlvorschlägen für potentielle Kandidatinnen und Kandidaten. Bedauerlicherweise lagen zum Stichtag lediglich drei vollständige Wahlvorschläge vor, so dass in diesem Jahr keine Wahl zum Jugendbeirat stattfinden kann. Laut Satzung benötigt der Jugendbeirat eine Mindestmitgliederzahl von 7 Personen.

Im Vorfeld der Wahl wurde eine Homepage mit allen wichtigen Informationen zum Jugendbeirat geschaffen und ein Imagefilm erstellt. Darüber hinaus organisierte das Kinder- und Jugendbüro der Stadtverwaltung, in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie sowie dem Verein „Politik zum Anfassen“ e.V., Seminare für interessierte Schülerinnen und Schüler der Sekundarschulen, des GuthsMuths-Gymnasiums, der Freien Ganztagsschule Neinstedt sowie der David-Sachs-Schule. Während der Seminare konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die grundlegende Funktionsweise eines Jugendbeirats kennenlernen und sich im Rahmen einer fingierten Sitzung spielerisch als Ratsmitglied ausprobieren. Die Sitzungen wurden durch unseren Oberbürgermeister Herrn Ruch geleitet.

Über die Ursachen des mangelnden Interesses lässt sich dabei lediglich spekulieren. Aus Sicht des Kinder- und Jugendbüros ist das Konzept eines Beirats zur Etablierung einer Beteiligung am kommunalpolitischen Geschehen für die Jugendlichen der Welterbestadt Quedlinburg vermutlich noch nicht greifbar geworden. Ohne Vorkenntnisse bürokratischer Verfahren und politischer Willensbildung kann eine Satzung, wie die des Jugendbeirats, auf den ersten Blick durchaus abschreckend wirken.

Die Beteiligung junger Menschen an der aktiven Gestaltung ihres Lebensumfelds birgt Potentiale und Chancen welche nicht ungenutzt bleiben sollten. Das frühzeitige Einbinden junger Menschen in kommunalpolitische Entscheidungsprozesse kann nur von Vorteil sein, sowohl für die Jugendlichen selbst, für die Politikerinnen sowie die Einwohner Quedlinburgs.

Ob, beziehungsweise, wie ein Jugendbeirat diese Potentiale entfalten kann bleibt abzuwarten. Wie es in Zukunft weitergeht bedarf nun vorerst der weiteren Abstimmung zwischen Oberbürgermeister, Stadtrat und Stadtverwaltung.